Kofferpacken leicht gemacht?

von | 5 März 2022 | Blog-Beitrag | 0 Kommentare

Bei BLOG denke ich als erstes an BLOCK-IERT. Denn so fühle ich mich, seit sich meine Gedanken rund um das Thema drehen. Was soll ich denn überhaupt schreiben? Was könnte irgendjemanden interessieren? Was wäre geistreich, genial, spannend und vor allem lesenswert? Ich weiß es immer noch nicht, bin nach wie vor ratlos und bis mir etwas einfällt, schreibe ich einfach einen Text – pardon BLOG – über mein Koffer-Pack-Trauma. Aber wie fange ich an?

A weißes Blatt’l Papier liegt scho seit Stunden vor mir

I wollt dir schreib’n.
I woaß net wie fang‘ i’s o

Ja, wie fang‘ i’s o? Was RELAX 1984 an die Spitze der deutschen Charts gebracht hat, hilft mir persönlich jetzt auch nicht weiter. Immer noch gähnende Leere im Kopf und auf dem Bildschirm, mein persönliches Horror Vacui, der Schrecken vor der Leere. Gutes Stichwort: der Schrecken vor dem leeren Koffer. Was soll hinein, was MUSS hinein und WIE schaffe ich es, dass am Ende alles zusammen maximal 23 Kilo wiegt?

Wer annimmt, dass eine Reiseleiterin mit 30 Jahren Berufserfahrung ein Kofferpack-Profi ist, der irrt. Gewaltig. Zumindest ich bin es nicht und sehe diesbezüglich auch für meine Zukunft schwarz. Das notwendige Packen des Koffers schwebt immer noch vor jeder Reise wie ein Damoklesschwert über mir. Ich träume oft schon nächtelang davon, und das sind wirklich keine schönen Träume. Sollten also jetzt beim Lesen unter Umständen falsche Erwartungen geweckt worden sein, dann bitte mit dem Lesen am besten sofort aufhören. Es werden hier garantiert KEINE genialen „Tipps zum cleveren Kofferpacken“ verraten. Denn ich habe selbst keinen Plan.

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Tipp

Packlisten für Städtereisen, Packlisten für Frauen, für Männer, für Backpacker und viele mehr. Jede Liste ist individuell konfigurierbar und lässt sich online abhaken. Außerdem kannst Du jede Liste ausdrucken oder als pdf abspeichern: https://www.travelguide.de/packliste/ 

Aber, das muss ich schon auch der Aufrichtigkeit wegen erwähnen, ich hatte manchmal schon ganz gute Phasen. Da fiel mir das Kofferpacken leichter, weil ich nicht so viel darüber nachdenken musste. Warum? Ich habe den Koffer unter großer Qual zu Saisonbeginn einmal gepackt und nach meinen Reisen nur die schmutzige Wäsche herausgenommen (und natürlich gewaschen). Die Kosmetikfläschchen wurden wieder nachgefüllt, die leere Zahnpastatube ersetzt, die fehlenden Bestände an Taschentüchern, Kosmetikpads und Q-Tips ergänzt. Meine Schuhe, der Fön, der Schmuck usw. blieben sowieso gleich im KofferAnschließend musste ich nur die frisch gewaschene Wäsche wieder einpacken – et voilà: Der Koffer war gepackt! Das war genial und praktisch, kam als System nur immer dann an seine Grenzen, wenn zum Beispiel auf eine Südfrankreich- oder Sardinienreise das Nordkap oder Island folgten. Nicht nur, dass mich dort geringfügig andere Temperaturen erwarten konnten, auch der Bedarf an sommerlicher – und überhaupt – Abendkleidung und Pumps ist bei nordischen Destinationen eher überschaubar. Dafür fehlten dann hoch im Norden die Outdoor-Ausrüstung, Mütze und Handschuhe. Aber einen Haken hat doch jedes System? Und ICH hatte bald die Lösung gefunden: ZWEI Koffervarianten pro Saison: die nordische / winterliche und die südliche /elegante.

Klingt genial? War es auch. Warum ich dennoch mein Koffer-Pack-Trauma nie gänzlich überwinden konnte? Weil Theorie und Praxis eben bekanntermaßen auseinanderklaffen, und ich auch vor dem halbgepackten Koffer noch Schweißausbrüche bekomme beim Gedanken daran, was ich wohl wieder alles zu Hause vergessen werde (Obwohl ich eigentlich so gut wie nie irgendetwas Wichtiges liegengelassen habe. Aber das ist ein anderes Thema.). 

P.S. Dass die Auswahl der passenden Reiseliteratur und das Vorbereiten der Reisemappe noch viel mehr Trauma-Potential haben, versteht sich wohl von selbst.